Gert Hecher
Pianist

Gert Hecher schreibt auf seiner Webseite über seinen Werdegang:
"Meine Begeisterung am Klavierspiel und meine Neugier, wie die großen Meisterwerke des 19. Jhts.
auf originalen Instrumenten geklungen haben mögen, waren eigentlich der Anlaß für die umfassende
Beschäftigung mit historischen Klavieren und damit auch für die Gründung des Klavierateliers. Ich
habe seit meiner Kindheit Klavier gespielt; folgerichtig begann ich mit zwanzig, an der damaligen
Hochschule für Musik und darstellenden Kunst in Wien mit dem Musikstudium.
Die wirkliche Initialzündung erfolgte im zweiten Studien- abschnitt, in dem Alexander Rößler mein
Lehrer war. Durch ihn hörte ich von einem devastierten Streicher-Hammerflügel, den ich
glücklicherweise günstig erwerben konnte. Als praktisch mittelloser Student war ich darauf
angewiesen, die Restaurierung selbst in die Hand zu nehmen und zunächst einmal Grundzüge des
Handwerks und der Restaurierung zu erlernen. Besondere Hilfen hierbei waren mir Alfons Huber, der
Restaurator der Sammlung Alter Musikinstrumente des Kunsthistorischen Museums in Wien und Alexander
Langer, Klavierbaumeister aus Klagenfurt.
So verbrachte ich etliche Jahre mit Klavierüben, Studieren, Klavierrestaurieren und dem Verfassen
meiner Diplomarbeit, die sich mit der Aufführung der Klavierwerke von Franz Schubert auf dem
Hammeflügel befaßt.
Eineinhalb Jahre tourte ich mit dem Gamerith-Consort durch halb Europa. Die Aufführung vieler
Kammermusikwerke von Mozart, Haydn und Beethoven auf einem originalen Flügel von Anton Walter
(ca. 1800) beeinflußten und "korrigierten" mein Spiel ganz wesentlich - man darf nicht vergessen,
daß ich vom modernen Klavier auf den Hammerflügel umsteigen mußte.
1992, kurz nach der Diplomprüfung, nahm ich meine erste CD auf; noch auf einem modernen
Steinway-Konzertflügel spielte ich Klavierwerke von Franz Liszt ein. Es folgte im Jahr 1994 meine
erfolgreichste CD, Klaviersonaten von Muzio Clementi auf einem Andre Stein-Hammerflügel des
Kunsthistorischen Museums, aufgenommen für die renommierte New Yorker Firma Dorian Recordings.
1997 folgte noch eine CD für die Wiener Firma Zulus Records, mit Liedern von Franz Schubert mit der
Sopranistin Helena Dearing und dem Spezialisten für historische Klarinette, Herbert Faltynek,
gespielt auf einem Flügel von Walter&Sohn des Technischen Museums in Wien. Heuer soll ein
Konzertmitschnitt aus Berlin auf CD veröffentlicht werden, der mehrere bemerkens- werte Elemente
aufweist: Ich spielte die Sonate B-Dur D 960 von Schubert auf dem Brodmann-Flügel von Carl Maria
von Weber; damit noch nicht genug, beinhaltet die CD auch die erste Aufnahme der Urfassung des
langsamen Satzes.
Dieses Konzert war eines der Gesprächskonzerte, wie ich sie immer wieder mit der renommierten
Musikwissenschaftlerin Walburga Litschauer bestreite und die uns neben Österreich und Deuschland
auch nach England führten.
In Japan spielte ich in Fernsehkonzerten für NHK sowie in der berühmten "Suntory-Hall". Ein
Herzensanliegen war 1997 die Mitwirkung an zwei Festkonzerten zum Gedenken an den 200. Geburtstag
von Johann Baptist Streicher im "Streicher-Hof" und im Wiener Musikverein. Mittlerweile spiele ich
so gut wie nicht mehr auf modernen Klavieren, weil für mich die Darstellung klassischer und
romantischer Klaviermusik auf einem historischen Instrument einfach stimmiger ist. Oft wird
behauptet, historische Klaviere seien zu leise - ich kann nur aus meiner Erfahrung sagen, daß bei
richtigem Anschlag aus den Fingern und Handgelenken, ohne schlagende Bewegung der Arme, jedes
historische Klavier einen tragfähigen und farbigen Ton bekommt. Wenn man erkannt hat, wie man ein
solches Klavier spielen muß, dann ist es letztlich leichter und selbstverständlicher als auf einem
modernen Instrument, die atmosphärischen Klangfarben zu erzeugen, die die romantische Klaviermusik
ausmachen."
www.hecherpiano.com